Wenn ich gewußt hätte, was das hier für Arbeit ist…

…ich hätte es deutlich schlichter angelegt. Bild, Preisliste, Impressum, vielleicht noch eine kleine Geschichte – und das wär’s dann gewesen. Im Wochentakt, täglich oder gar stündlich die Buchstaben so aneinander zu reihen, dass es Sinn macht und Spaß, zu lesen, ist mir doch eine Nummer zu groß.

Das Dumme ist nur, daß ich schon Lust hätte zu erzählen, zu berichten und in Erinnerung zu bleiben. Allein die Zeit rinnt mir durch die Finger, die Arbeit des Tages läßt das Haupt am Abend müde werden, und das Einzige, was noch Lebendigkeit versprüht und Spitzigkeit, ist das Glas Wein oder der Schoppen Schorle.

Schon habe ich die ersten Korrekturen bei der Spalte „Rebsorten“ gemacht, weitere werden folgen. Da mir mein Internetschrauber nur die Rechte eingeräumt hat, zu texten und Bilder einzusetzen, wird es mit der Umstellung der Rubriken noch ein wenig dauern. Sei’s drum. Glasperlen und Spiegel war früher ein geeignetes Mittel, um zu überraschen und Freude zu bereiten. Heute sind es eher bunte Bilder mit schrägen Aufnahmen und frechen Einblicken. Mal schauen, was ich da zu bieten habe.

Und wie es so ist, im entscheidenden Augenblick hat man natürlich alles andere im Kopf, als von dem Moment, der gerade so spannend ist, auch noch Bilder zu machen. Denke da an einen Nachmittag vor einem Jahr, als ich mit dem Schlepper und kleinem Anhänger auf dem Weg nach Hause war. Im Anhänger lag nur ein Krabbe, eine gewinkelte Gabel, um Trester oder Mist aus dem Wagen zu ziehen. Als ich es scheppern hörte, war mir klar, dass sie aus dem Wagen gefallen sein mußte. Zu faul, die paar Schritte zurück zu machen, und sie einzuladen, fuhr ich mit dem Traktor einige Meter zurück. Und so schnell, wie es gerumpelt hatte und gezischt, konnte ich gar nicht denken. War natürlich genau über die Gabel gefahren, die saß nun mit 4 Zinken voll im Hinterreifen, und ich hatte noch 20 Sekunden, um den Traktor an die Seite zu fahren, bevor er in bedenklicher Schräglage zum Stehen kam. Dann kam das ganze Programm: nach Hause laufen, Wagenheber holen, Unterleghölzer, Stützbalken. Rostige Radmuttern lösen, großes Rad ins Auto verfrachten, nach Landau fahren zur Werkstatt. Dort ausladen und um Hilfe bitten. Und jetzt hätte ich spätestens ein Bild machen sollen. Die Jungs dort machen seit Jahren und Jahrzehnten nichts als den ganzen Tag kleine, große und ganz große Reifen zu wechseln und aufzuziehen. Aber als der Monteur den Reifen sah, mit dem abgebrochenen Krabbe drin, da meinte er nur: „So was habe ich in all den Jahren nun doch noch nicht gesehen!“ Vielleicht war es auch gut so, das ich den bildhaften Beweis meiner Blödheit nun doch nicht belegen muß…