Manchmal juckt es mich doch, den Augenblick fest zu halten. Und da ich mir vor einiger Zeit ein Handy mit guter Kamera zugelegt habe, macht es auch einigermaßen Spaß, die Aufnahmen anzuschauen und zu versuchen, den festgehaltenen Moment mitzuerleben.
Wir bewegen uns jetzt also in der nahen Gegenwart und bewegen uns langsam zurück ins Jahr 2014. Ich lasse mich selber mal von mir überraschen, ob und was ich im Nachhinein dazu in welche Worte fassen kann. So auf die Schnelle habe ich 52 Bilder gefunden, die ich aus der Zeit 5/2016 – 5/2015 freigeben kann. Wer also dem da unterm Grasdach ein wenig näher kommen will, möge gerne versuchen, in den kommenden Tagen Bilder und Texte auf sich wirken zu lassen. Das Rad der Zeit beginnt, sich zurück zu drehen…
Schnecke an Betonpfosten, wie geil ist denn das? Was will ich mit diesem Tier? Und Beton sehe ich auch schon genug jeden Tag! Antwort: die Weinbergschnecke pflegt normalerweise im und am Weinberg zu leben. Sie braucht Kräuter und Gräser, Feuchtigkeit und Schatten, und Versteckmöglichkeiten. Das war jedenfalls früher so. Heute ist sie weg. Einfach nicht mehr da im Weinberg. Keine einzige Schnecke. Die Fahrgasse wird gemulcht oder offen gehalten, der Unterstockbereich gelockert = gestört, eigentlich aber wie üblich abgespritzt mit Herbizid ( Glyphosat läßt grüßen). Nix gutt für die Schnecke.
Anders beim Biowinzer, wenn er denn auf die Lockerung und Störung der Unterstockzone verzichtet. Wie bei mir in den drei Zeilen Phönix (PIWI) in der Gewanne Lercksacker. Da fühlt sie sich wohl und besiedelt zu Hauf. Nur die Ernte mit der Maschine ist nicht das Wahre für dieses Tier. Als Zwischenlösung lasse ich die Trauben durch den Entrapper laufen, der sortiert alles raus an Stielgerüsten und was größer ist als eine Beere. Das da trotzdem Schaden an der „Karosserie“ entsteht, ist für mich das kleinere Übel. Im folgenden Jahr gibt es trotzdem wieder Schnecken in Hülle und Fülle.
Ein kleines Tier, ein große Geschichte – und sie könnte noch größer ausfallen, wenn wir alle anderen Tier suchen würden, die sonst in einem gesunden Weinberg leben könnten. Aber wo führt unsere heutige „moderne“ Landbewirtschaftung hin, wenn wir immer mehr all die großen und kleinen Krabbeltiere außer Acht lassen? 4 Jahre nachdem die Bienen sterben, sterben die Menschen….