…könnte es nicht aufregender sein als derzeit im Februar 2014 hier auf dem Hof!
Es hatte sich lange zusammen gebraut. Die kurze sommerliche Wärme des Jahrgangs 2013, die darauf folgende eher herzhafte Ernte, Gedanken über Ende und Anfang, müde Handwerker und ein ungewöhnlich, frühlingshafter Winter waren wichtige Bestandteile der Ursuppe „Unterm Grasdach“, aus der sich mittlerweile schemenhaft etwas entwickelt, die Umrisse sich sogar schon beginnen zu füllen, und Spannung aufkommt nicht nur bei der Cuvèe-Probe einer Partie Regent aus der Schatztruhe. Aber jetzt erst einmal nicht der Reihe nach.
Kapern-Äpfel an „Cuvée Grande Madame“ macht mich während der zweiten Vorprobe eher wach, stellt Fragen auf, die ich nun wirklich in diesem Moment nicht abschließend beantworten kann. Soviel kann ich trotzdem jetzt schon dazu sagen: ein Rotwein, der eigentlich schon längst abgehakt war, hat sich wie bei den Schwänen vom schwarzen Küken zu einem prachtvollen Vogel mit weißen Federn entwickelt. Die Aromen der Gerbstoffe, die vor mehr als 10 Jahren noch unreif bis gewöhnungsbedürftig waren, verlassen nach dieser ungewollten Ruhe das Gebiet der Südlichen Weinstraße und finden sich wieder in Südfrankreich und auch Italien. Nie im Leben würde ich bei einer Probe dieses Weines vermuten, dass er aus der Südp’alz käme. Noch stellt sich die Frage, ob er so bleiben darf, wie er so geworden ist oder durch eine feine Dosage noch das ihm zustehende Krönchen aufgesetzt bekommt!